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Recht auf Stadt, nicht ohne Recht auf (Acker-)Land! – Bodenpolitische Forderungen für Stadt & Land gemeinsam denken

Stadtwirtschaft | Atelier

Bezahlbarer Wohnraum in Städten wird immer knapper, Großkonzerne wie Vonovia oder die großen 4 Supermarktketten fahren Rekordgewinne ein und viele Menschen können sich gesunde Lebensmittel kaum noch leisten!

Die Preise von Ackerland sind seit 2008 explodiert, außerlandwirtschaftliche Investoren wie ALDI, Münchner Rück Versicherung oder Quaterback Immobilien spekulieren mit Boden und allein in Deutschland geben jeden Tag 8 kleine Höfe auf.

Wir fragen uns: Wem gehört der Boden?

Boden ist eine endliche Ressource, er lässt sich nicht vermehren und ist ein Gemeingut (GG Art. 14&15). Dennoch kann er privat besessen, angeeignet und verwertet werden. Er wird versiegelt, durch Übernutzung zerstört und ist Grundlage von vielen Nutzungskonflikten: Gewerbegebiet, Golfplatz, Autobahn, Ausgleichsfläche, monokultureller Futtermais oder Biogas-Soja? Photovoltaik, neue Wohnungen, Frischluftschneise, Freizeitfläche, Gemüsekulturen, Agroforst, extensives Weideland oder doch Naturschutzgebiet, Wiedervernässung und Aufforstung?

An der „Bodenfrage“ materialisieren sich die zentralen Herausforderungen der sozial-ökologischen Krisen unserer Zeit, sie betrifft ländliche und städtische Räume gleichermaßen.

Ihre Bedeutung findet aber im politischen Diskursraum, vor allem städtischer-emanzipativer Kräfte, kaum Widerhall.

Dabei ist sie zentral, auch für ein Recht auf Stadt: Der Ausverkauf von Ackerland und die Zerstörung von Boden gefährden direkt das gute Leben in Städten und den Zugang zu bezahlbaren und gesunden Lebensmitteln. Städte sind abhängig von der Lebensmittelproduktion in ländlichen Räumen, auf regionaler, nationaler, kontinentaler und globaler Ebene.

Es wird deutlich: Ökologische und soziale Gerechtigkeit sind eng mit der Frage des Bodeneigentums verknüpft. Die Bodenfrage verbindet die Diskussionen um Recht auf Stadt, bezahlbaren Wohnraum (und Vergesellschaftung) in Städten mit Fragen nach der Zukunft bäuerlicher Landwirtschaft, Produktion von Lebensmitteln und dem Eigentum an Ackerland.

In diesem Workshop wollen wir daher als städtische und ländliche Bewegungen gemeinsame Strategien und Forderungen diskutieren und Kräfte bündeln. Vergesellschaftung sehen wir dabei als einen möglichen Hebel um Verfügungsmacht, Verfügungsweise und Verfügungszweck von Boden wieder demokratisch zu organisieren.

Nach inhaltlichen Einführungen möchten wir gemeinsam über konkrete Ansätze für eine zukunftsfähige Bodenpolitik nachdenken. Zentrale Fragen werden sein: Wie können Forderungen für eine gemeinwohlorientierte Bodenpolitik aussehen? Ist privates Bodeneigentum mit dem Gemeinwohl vereinbar? Welche praktischen Schritte sind für eine Vergesellschaftung von Boden notwendig?

Wie kann Vergesellschaftung von Ackerland aussehen, ohne in die „Falle“ von Enteignung und Zwangskollektivierung a la DDR zu tappen?

Wie können wir Investoren und Konzerne in die Schranken weisen und für diese Forderung eine breite gesellschaftliche Basis hinter uns versammeln?

Wer: Manu von Junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) und Clemens von Deutsche Wohnen & Co. Enteignen (DWE)


Sprache: deutsch

Sa. 9:30 - 11:15
Ackerland
Workshop