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Zentrum ohne Zukunft / Zukunft ohne Zentrum? - Kritische Perspektiven auf das "Zukunftszentrum" in Halle (Saale)

Stadtwirtschaft | Kuckucksnest

Letztes Jahr hat Halle (Saale) den Zuschlag für das "Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation" bekommen. Das 200-Millionen-Euro-Projekt erfreut sich in der Selbstbeschreibung über den Standort, der "die fortwirkenden Brüche und Dynamiken der Transformation im spannungsreichen Nebeneinander von sozialer Segregation und bürgerschaftlichem Zusammenhalt nicht nur widerspiegelt, sondern auch in vielfältige bürgerschaftliche Aktivität übersetzt." Was damit gemeint ist und was im Zukunftszentrum tatsächlich seinen Platz finden wird, bleibt weiterhin vage. Kritische Stimmen, ob moderat oder grundsätzlich, sind im politisch-mediale Diskurs bisher wenig vorhanden - das Projekt wird von allen Parteien mit Ausnahme der rechtsextremen AfD begrüßt. Eine kritische linke Auseinandersetzung fehlt hingegen weitgehend.

Doch schon durch den Plan dieses Mega-Bauprojekts als Wegbereiter für eine großangelegte Quartiersentwicklung inmitten eines von Verfall, Aufwertung und sozialer Entmischung geprägten Stadtgebiets wurde das Zukunftszentrum bereits selbst zum Teil von genau jenem "spannungsreichen" Nebeneinander, das es in Halle vorzufinden hofft. Wir fragen uns, wo im Diskurs und im städtischen Raum Verdrängung droht und blicken sowohl aus einer soziologischen Perspektive auf den Wohnungsmarkt und die städtische Segregation Halles (GentriMap-Methode), als auch aus einer politisch-theoretischen Perspektive auf die scheinbare Alternativlosigkeit der damit einhergehenden Entpolitisierung der Stadtentwicklung.

Anschließend wollen wir gemeinsam darüber diskutieren, ob solche Mega-Projekte auch Chancen bieten und welche Ansatzpunkte für Kritik und Intervention einer "Recht auf Stadt"-Bewegung bestehen, wenn der Planung und Bau schon beschlossene Sache sind.

Hannes Mattenschlager und Kolja Quensel sind in selbstorganisierten Gruppen zu stadt- und klimapolitischen Themen und in der Nutzung von Freiräumen aktiv. Sie haben sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten mit der Wohnungsmarktentwicklung in Halle seit der Wiedervereinigung sowie mit Nikolai Roskamms Begriff der "unbesetzten Stadt" und Bini Adamzaks "Beziehungsweise Revolution" beschäftigt.

Wer: Kolja Quensel, Hannes Mattenschlager - Recht auf Stadt Halle (Saale)

Sprache: deutsch

Sa. 17:15 - 19:00
Ostdeutschland
Workshop