Die Kiezteam-Struktur der Kampagne DW & Co. enteignen
Konstantin Sergiou
Untersuchung einer überbezirklichen (stadt)politischen Organisationsform. Der „Maschinenraum von Deutsche Wohnen & Co enteignen“ – so wurden die Kiezteams während des Volksentscheids genannt. Wie haben sie sich entwickelt, was zeichnet sie aus und ermöglicht ihre Struktur eine überbezirkliche, gar gesamtstädtische politische Praxis?
Deutsche Wohnen & Co enteignen gilt als basisdemokratische Vergesellschaftungsbewegung, die mit dem Instrument des Volksentscheids echtes Gemeineigentum an Wohnraum durchsetzen will. Ein Großteil der Aktiven bei DWE organisiert sich nicht in den AGs der Kampagne – deren Arbeit um die Reproduktion ihrer politischen Handlungsfähigkeit, sowie um die Setzung und Durchsetzung strategischer Ziele für die Vergesellschaftung kreist – sondern in bezirklichen Basisgruppen, den sogenannten Kiezteams. Diese wurden als Kernelement der Sammelstruktur gegründet, die während des ersten Volksentscheids berlinweit die nötigen Unterschriften für den Erfolg zusammengetragen hat.
Aus dem, was während des Volksentscheids reine Sammelgruppen waren, werden gerade jedoch relativ autonome stadtpolitische Aktionsgruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Praktiken, die dennoch alle unter dem Dach der Kampagne miteinander verbunden, und den Beschlüssen auf deren Gesamtplenum verpflichtet bleiben.
Der Workshop soll auf die kurze und noch andauernde Entwicklungsgeschichte der Kiezteams reflektieren und anhand der Erfahrungen des Aktivismus' darin die Konturen einer überbezirklichen Organisierungsform befühlen, in der die lokale (Kiez-) Identität und Eigenständigkeit von Basisgruppen über ihre Unterordnung unter die Ansprüche zur Verwirklichung der Vergesellschaftung eine gemeinsame (stadtpolitische) Praxis erlaubt.