Recht auf Straße? Drogen, Kriminalisierung und Raum
Sarah Klosterkamp (Goethe-Universität Frankfurt, Moderation)
Luise Klaus (Goethe-Universität Frankfurt, Input)
Moritz Rinn (Universität Duisburg Essen, Input)
Ralf Köhnlein (Fixpunkt e.V., Berlin, Input)
David Kiefer (Wrangelkiez United, Berlin, Input)
Die Veranstaltung lädt mit dem Aufhänger „Recht auf Straße?“ zur kritischen Auseinandersetzung der Kriminalisierung von Drogen und deren Nutzer:innen ein und fragt, was es zur Überwindung dieser Kriminalisierung bräuchte.
Offene Drogenszenen stellen ein genuin städtisches Phänomen dar. Gleichzeitig schrumpfen durch Gentrifizierung die Nischen für abweichendes Verhalten, was dazu führt, dass sichtbare Drogenszenen und die mit ihnen verbundenen Orte vermehrt problematisiert werden. Menschen aus offenen Drogenszenen sehen sich häufig mit sozialen und räumlichen Ausschlüssen konfrontiert. Dennoch finden fortwährend neue Aneignungsprozesse öffentlicher Räume durch Drogenuser:innen statt, meist unter gesellschaftlicher Stigmatisierung und repressiven Mitteln der Raumkontrolle. Die häufig damit verbundene Kriminalisierung möchten wir gerne diskutieren. Braucht es ein ‚Recht auf Straße‘? Welche Maßnahmen und Mittel sind (wirklich) geeignet, der betroffenen Gruppe Freiräume zu verschaffen, die ohne Kriminalisierung und Stigmatisierung auskommen?
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wird insbesondere die Rolle der Sozialen Arbeit hervorgehoben, sowie die Perspektive von Personen aus solchen Drogenszenen betont. Luise Klaus und Moritz Rinn, die beide in dem Bereich forschen, werden die Verflechtungen von Raum, Kontrolle und Kriminalisierung beleuchten. Ralf Köhnlein (Fixpunkt e.V.) wird aus seinen Tätigkeiten in der Drogenhilfe berichten und aus seiner Praxiserfahrung heraus die Auswirkungen der Kriminalisierung auf die Arbeit vor Ort darlegen. David Kiefer (Wrangelkiez United) berichtet aus Perspektive von kritischen Anwohnenden zu rassistischen Polizeipraxen und politischen Aushandlungsprozessen rund um den Görlitzer Park.
Nach inhaltlichen Inputs der Referent:innen sowie einer moderierten Diskussionsrunde des Podiums wird es genügend Raum für offene Fragen, ergänzenden Beiträge und Perspektiven geben. Die Moderation übernimmt Sarah Klosterkamp.