Smart City, Transhumanismus und Alternativen
Elisabeth Voß
Smart City und Transhumanismus folgen patriarchalen Machbarkeitsphantasien der Herrschaft über alles Lebendige. Demgegenüber haben im Pluriversum „viele Welten Platz“. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus diesen Gegensätzlichkeiten ziehen?
Alle reden von Smart City, aber was ist das eigentlich? Die Smartwerdung der Stadt umfasst sämtliche Lebensbereiche: Wohnen, Verkehr, Versorgung/Logistik, Kommunikation, Gesundheit, „Sicherheit“, öffentliche Verwaltung etc. Der Transhumanismus geht einen Schritt weiter, Mensch und digital gesteuerte Maschine sollen verschmelzen – es ist der Endpunkt patriarchaler Machbarkeitsphantasien der Herrschaft über alles Lebendige.
Diese Digitalisierung betrifft alle. Smart City und Transhumanismus sind keine technischen Themen, sondern gesellschaftliche. Dabei geht es um machtvolle Interessen, denn die totale Digitalisierung ist ein profitables Geschäftsfeld mit zerstörerischen Auswirkungen auf Menschen und Natur. Der Gegenpol findet sich in vielfältigen Ideen und Praxen von lebensbejahender Selbstorganisation, die sich oft als feministisch verstehen. Dieses Pluriversum widersetzt sich den gleichmachenden Vorstellungen von Fortschritt und Entwicklung. Es ist „eine Welt, in die viele Welten passen“, wie es die Zapatista sagen.
Nach einem Input, der sich im Wesentlichen auf das Buch „Pluriversum – Ein Lexikon des Guten Lebens für Alle“ bezieht, möchte ich mit den Teilnehmenden darüber ins Gespräch kommen, ob sich aus diesen Gedanken Perspektiven für den „Kampf um die Köpfe“ und für alltägliche Widerständigkeit entwickeln lassen.
Das Buch steht hier kostenlos online: https://agspak.de/pluriversum/
Elisabeth Voß, NETZ für Selbstverwaltung und Kooperation Berlin-Brandenburg e.V.